Gesund Sitzen, Liegen und Schlafen
Dekubitusprophylaxe: Was tun bei Druckgeschwür?
Ein Dekubitus, auch bekannt als Druckgeschwür oder Wundliegen, ist eine lokale Schädigung der Haut durch Druck. Reibung und Nässe können ebenfalls einen Dekubitus auslösen. In der Folge wird das Gewebe schlecht durchblutet und stirbt langsam ab, so dass eine tiefe Wunde entstehen kann. Wird diese nicht richtig versorgt und der Druck nicht entlastet, kann die Wunde sogar bis zum Knochen reichen. Man unterscheidet Dekubitus je nach Schwere in die Grade eins bis vier.
Ursachen und Risikofaktoren
Neben der primären Ursache der Hautschäden gibt es noch andere Risikofaktoren, die die Entstehung und Entwicklung eines Druckgeschwüres fördern. Dabei handelt es sich um intrinsische und extrinsische Faktoren, das heißt um Faktoren, die vom Menschen selbst oder aber von der Umwelt abhängig sind.
Intrinsische Faktoren für ein Dekubitusgeschwür
- Reduzierte Mobilität/Immobilität
- Alter
- Austrocknung (Exsikkose)
- Gewicht/Untergewicht
- Inkontinenz
- Stoffwechsel- und neurologische Erkrankungen
- Infektionen
- Sensibilitätsstörungen
- Körperliche und seelische Verfassung
Extrinsische Faktoren für ein Dekubitusgeschwür
- Lagerung/Positionierung: Es gibt Lagerungsarten, die die Entstehung eines Druckgeschwüres begünstigen können. Es sollte also immer darauf geachtet werden, dass sich der Patient nicht zu lange in der gleichen Lagerungsposition befindet. Aber auch permanentes Sitzen oder Liegen auf dem Rücken über einen längeren Zeitraum bergen die Gefahr für ein Druckgeschwür.
- Hebe- und Lagerungstechniken: Werden Patienten falsch gehoben oder (um-) gelagert, besteht die Gefahr, dass die Haut durch Reißen, Drücken oder Verschieben von Hautschichten (die so genannten „Scherkräfte“) verletzt wird.
- Verbände
- Sonden und Katheter
- Harte Auflageflächen
Risikogruppen für Dekubitus
Ältere Menschen
Mit zunehmendem Alter nimmt die Hautelastizität ab und die Durchblutung wird oft beeinträchtigt. Ältere Menschen, insbesondere diejenigen, die aufgrund von Krankheit oder Immobilität längere Zeit im Bett liegen oder im Rollstuhl sitzen, haben ein erhöhtes Risiko für Dekubitus.
Personen mit eingeschränkter Mobilität
Menschen, die aufgrund von Krankheit, Verletzung oder Behinderung eingeschränkt mobil sind und längere Zeit in einer Position verharren müssen, haben ein höheres Risiko für Druckgeschwüre. Dies betrifft sowohl Patienten im Krankenhaus als auch Menschen, die zu Hause gepflegt werden.
Patienten im Krankenhaus
Krankenhausaufenthalte können das Risiko für Dekubitus erhöhen, insbesondere wenn Patienten längere Zeit bettlägerig sind oder an bestimmte medizinische Geräte wie Beatmungsschläuche, Infusionsleitungen oder Sonden angeschlossen sind, die den Druck auf die Haut erhöhen können.
Personen mit chronischen Erkrankungen
Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzinsuffizienz oder neurologische Erkrankungen haben oft eine beeinträchtigte Durchblutung und eine verminderte Hautintegrität, was das Risiko für Dekubitus erhöht.
Personen mit Inkontinenz
Eine kontinuierliche Exposition der Haut gegenüber Feuchtigkeit durch Inkontinenz kann die Hautbarriere schwächen und das Risiko für Dekubitus erhöhen, insbesondere in Kombination mit Druck.
Symptome und Anzeichen von Dekubitus
Es ist wichtig, die Symptome und Anzeichen von Dekubitus zu erkennen, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen zur Behandlung und Vorbeugung zu ergreifen. Häufige Symptome von Dekubitus sind folgende:
- Rötung der Haut: Zu den frühesten Anzeichen von Dekubitus gehört eine Rötung der Haut, insbesondere an Stellen, die starkem Druck ausgesetzt sind. Diese Rötung kann anfänglich blass sein und sich dann zu einer intensiveren Farbe entwickeln.
- Veränderungen der Hautstruktur: Mit fortschreitendem Dekubitus können sich Veränderungen wie Blasenbildung in der Hautstruktur zeigen sowie Schwellung oder Verhärtungen der Haut.
- Schmerzen oder Empfindlichkeit: Personen mit Dekubitus spüren Schmerzen oder Empfindlichkeit an den betroffenen Stellen. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass bereits eine Schädigung des Gewebes vorliegt.
- Veränderungen der Hauttemperatur: Die Haut an den betroffenen Stellen kann sich kühler oder wärmer anfühlen als die umgebende Haut, was auf eine gestörte Durchblutung hinweisen kann.
- Geschwüre oder offene Wunden: Im fortgeschrittenen Stadium kann sich Dekubitus zu offenen Geschwüren oder Wunden entwickeln, die eine angemessene medizinische Behandlung erfordern.
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich selbst oder Ihren Angehörigen bemerken, ist es wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen. Wir bieten eine Vielzahl von Produkten und Hilfsmitteln zur Dekubitusprophylaxe an, um das Risiko von Druckgeschwüren zu reduzieren und Ihre Gesundheit zu schützen. Kontaktieren Sie uns, um mehr über unsere Lösungen zu erfahren und wie wir Ihnen helfen können, die bestmögliche Pflege zu erhalten.
Stadien von Dekubitus
Stadium I – Rote Hautstellen:
In diesem frühen Stadium erscheint die Haut gerötet, was auf eine eingeschränkte Durchblutung und Gewebeschädigung hinweisen kann. Diese Rötungen verblassen oft, wenn der Druck entfernt wird.
Stadium II – Oberflächliche Hautläsionen:
Hier treten oberflächliche Hautgeschwüre, Blasen oder Abschürfungen auf. Die betroffene Haut kann schmerzempfindlich sein und Anzeichen von Entzündungen aufweisen.
Stadium III – Tiefere Gewebeschäden:
In diesem Stadium dringt der Dekubitus tiefer in das Gewebe ein, was zu offenen Wunden führt. Muskeln und Faszien können betroffen sein und es besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen.
Stadium IV – Schwerste Gewebeschäden:
Dieses fortgeschrittene Stadium beinhaltet tiefe Gewebezerstörung bis hin zu Knochen, Sehnen und Gelenken. Es besteht ein erhebliches Infektionsrisiko und die Heilung kann langwierig und kompliziert sein.
Die Prävention von Dekubitus ist von entscheidender Bedeutung. Regelmäßige Positionierungswechsel, die Verwendung von speziellen Lagerungshilfen wie Anti-Dekubitus-Matratzen und Kissen sowie eine gute Hautpflege können das Risiko erheblich reduzieren. Im Falle einer bereits bestehenden Dekubitusläsion ist eine angemessene Wundversorgung und ärztliche Betreuung unerlässlich, um weitere Komplikationen zu verhindern.
Bedeutung der Dekubitusprävention
Die richtige Entlastung gefährdeter Stellen durch die korrekte Lagerung bettlägeriger Menschen ist ein wichtiger Faktor in der Prophylaxe.
Bei Personen, die an Inkontinenz leiden, sollte unbedingt Staunässe im Intimbereich vermieden werden. Inkontinenzprodukte sollten atmungsaktiv sein und über eine individuelle Saugstärke verfügen.
Die besonders gefährdeten Körperstellen sind die, die nah am Knochen liegen. Häufig entsteht daher ein Druckgeschwür an Fersen, Hüften, Ohren, Hinterkopf, Ellbogen oder am Steißbein. Diese Geschwüre kann man relativ früh an einer anhaltenden Hautrötung erkennen. Dann ist es Zeit, direkt mit Maßnahmen zur Druckentlastung zu reagieren. Nur so kann man die Entwicklung zu einer schmerzenden, offenen Wunde möglichst vermeiden.
Starke Schmerzen mit der Folge des gesellschaftlichen Rückzugs sind häufig die Konsequenz eines Druckgeschwürs. Eine Therapie dauert oft Wochen bis Monate. Infolgedessen sollte ein Druckgeschwür erst gar nicht entstehen. Vorbeugende Maßnahmen sollen hiervor schützen.
Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe
Um das Risiko von Dekubitus zu minimieren, sind verschiedene Maßnahmen und Hilfsmittel wichtig:
Druckentlastende Lagerung
Die regelmäßige Änderung der Körperposition sowie die Verwendung von speziellen Lagerungshilfen wie Antidekubitus-Matratzen und -Kissen helfen, den Druck auf gefährdete Stellen zu reduzieren und die Durchblutung zu fördern.
Hautpflege
Eine gründliche Hautpflege ist entscheidend, um die Haut gesund und widerstandsfähig zu halten. Spezielle Hautschutzmittel und Pflegeprodukte können dabei helfen, die Haut zu pflegen und vor Reibung und Feuchtigkeitsschäden zu schützen.
Bewegung und Mobilisation
Die Förderung von Bewegung und Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil der Dekubitusprophylaxe. Durch regelmäßige Positionierungswechsel und Mobilisationsübungen wird der Druck auf bestimmte Körperbereiche verringert und die Durchblutung verbessert.
Bewegung und Mobilisation
Die Förderung von Bewegung und Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil der Dekubitusprophylaxe. Durch regelmäßige Positionierungswechsel und Mobilisationsübungen wird der Druck auf bestimmte Körperbereiche verringert und die Durchblutung verbessert.
Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls wichtig, um die Hautgesundheit zu unterstützen und das Risiko von Dekubitus zu verringern. Eine proteinreiche Ernährung kann die Wundheilung fördern und die Hautstabilität verbessern.
Spezielle Hilfsmittel
Neben Matratzen und Kissen bieten wir eine Vielzahl spezieller Hilfsmittel wie Lagerungskissen und Sitzkissen an, die dazu beitragen können, den Komfort und die Sicherheit betroffener Personen zu verbessern und das Risiko von Dekubitus zu reduzieren.
Unsere geschulten Mitarbeiter stehen Ihnen mit ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung zur Seite, um die bestmögliche Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden. Sie beraten Sie gerne und helfen Ihnen dabei, die geeigneten Produkte zur Dekubitusprophylaxe auszuwählen.
Verwendung von Sitzkissen zur Dekubitusprophylaxe
Eine wirksame Lösung zur Vorbeugung von Dekubitus bieten spezielle Sitzkissen. Diese hochwertigen Kissen wurden entwickelt, um den Druck auf gefährdete Stellen zu reduzieren und die Durchblutung zu fördern, insbesondere bei Personen, die lange Stunden im Sitzen verbringen.
Die Verwendung von Sitzkissen kann helfen, das Risiko von Druckgeschwüren zu minimieren und gleichzeitig den Komfort zu verbessern. Durch die ergonomische Formgebung und das spezielle Material bieten unsere Sitzkissen eine optimale Unterstützung und Entlastung für Steißbein und Gesäß.
Ob Sie zu Hause, im Büro oder unterwegs sind, Sitzkissen sind die ideale Lösung, um Dekubitus vorzubeugen und gleichzeitig Ihren Sitzkomfort zu verbessern. Sie sind leicht zu transportieren und passen auf nahezu jeden Stuhl oder Sitz.
Matratzen zur Druckentlastung
Ein weiteres hilfreiches Produkt, das zur Druckentlastung von Dekubitus entwickelt wurde, sind spezielle Matratzen, die nicht nur einen erholsamen Schlaf, sondern auch einen effektiven Schutz vor der Entstehung von Druckgeschwüren bieten.
Durch ihre intelligente Konstruktion und die Verwendung hochwertiger Materialien bieten Dekubitusmatratzen eine gleichmäßige Gewichtsverteilung und reduzieren den Druck auf gefährdete Körperstellen. Dies ist besonders wichtig für Personen, die längere Zeit im Bett verbringen müssen, sei es aufgrund von Krankheit, Verletzung oder eingeschränkter Mobilität.
Unsere Matratzen sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, darunter Wechseldrucksysteme und viskoelastische Matratzenauflagen. Die Anpassungsfähigkeit der viscoelastischen Schicht eignet sich besonders, wenn eine besonders gute Anpassung an die Körperform erforderlich ist, da sie eine gleichmäßige Druckverteilung ermöglicht. Hervorstehende Partien wie Schultern, Hüften oder Fersen können in diesem Material tiefer einsinken. Auch zur Nachbehandlung eins bereits abgeheilten Dekubitus ist diese Art der Weichlagerung sehr zu empfehlen.
Lagerungshilfen und ihre Bedeutung
Auch Lagerungshilfen sind wichtige Hilfsmittel bei Druckgeschwüren und bieten eine effektive Unterstützung für Menschen, die längere Zeit im Bett liegen oder im Rollstuhl sitzen müssen.
Unsere Lagerungshilfen umfassen eine Vielzahl von Produkten, darunter Lagerungsrollen, -kissen und -matten, die entwickelt wurden, um eine optimale Positionierung und Unterstützung zu gewährleisten. Diese Produkte helfen dabei, den Körper in eine gesunde und druckentlastende Position zu bringen, um die Scherkräfte (das Verschieben der Hautschichten) zu vermeiden und das Auftreten von Druckgeschwüren zu verringern.
Die richtige Positionierung ist entscheidend, um den Druck gleichmäßig zu verteilen und die Durchblutung zu fördern. Unsere Lagerungshilfen wurden sorgfältig ausgewählt und sind von höchster Qualität, um unseren Kunden Komfort, Sicherheit und effektiven Schutz zu bieten.
FAQ – Ihre Fragen zum Thema Dekubitus
Wann spricht man von einem Dekubitus?
Wenn eine örtliche Schädigung der Haut durch Druck entsteht, spricht man von einem Dekubitus. Das Gewebe wird schlecht durchblutet und stirbt nach und nach ab, so dass eine tiefe Wunde entsteht.
Warum ist eine Dekubitusprophylaxe so wichtig?
Die Dekubitusprophylaxe ist deshalb von so großer Wichtigkeit, weil sie der beste Weg ist, ein schmerzhaftes, in späteren Stadien sogar lebensbedrohliches Geschwür zu verhindern.
Welche Dekubitusprophylaxe-Maßnahmen gibt es?
Ganz wichtig bei der Dekubitusprophylaxe sind folgende Punkte:
- Lagerung
- Tägliches Kontrollieren der Haut
- Pflege der Haut mit Wasser-in-Öl-Emulsionen
- Atmungsaktive Kleidung
- Ausgewogenen Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen
Worauf muss man bei der Dekubitusprophylaxe als pflegender Angehöriger achten?
Am wichtigsten ist es, bettlägerige Angehörige häufig neu zu positionieren. Außerdem ist es wichtig, auf eine gute Ernährung zu achten, da die Haut davon beeinflusst wird. Hautschäden sollten durch die korrekte Pflege vermieden werden.
Welche Körperstellen sind besonders gefährdet für ein Druckgeschwür?
Grundsätzlich kann ein Dekubitus an jeder Körperstelle auftreten. Besonders gefährdet sind allerdings alle Knochenvorsprünge wie beispielsweise Ohren, Schulterblatt, Hüften, Fersen, Steißbein und Gesäß.